Studienguide 2018
berufsberatung 4 Studium oder Ausbildung? So hilft die Berufsberatung Nach der Schule den richtigen Beruf zu finden, ist für viele eine riesige Herausforderung. Womit möchte ich mich dauerhaft beschäftigen? Soll ich studieren oder lieber eine Ausbildung machen? Passt Industriekaufmann/frau oder Wirtschafts- ingenieur/in besser zu mir? Ute Hoffmeister (links) und Ursula Ebbing, Studien- und Berufsbe- raterinnen der Agentur für Arbeit Lübeck, erläu- tern, wie dich die Berufsberatung bei der Ent- scheidung unterstützt. LÜBECKER STUDIENGUIDE: Laut einer OECD- Studie schützt ein Studium am besten vor Arbeitslosig- keit. Sollten deshalb nicht lieber alle Schülerinnen und Schüler studieren? Ebbing: Ein Studium ist nicht für jeden der richtigeWeg. Jugendliche müssen individuell den für sich passenden Weg finden und gehen. Im Mittelpunkt eines Studiums steht die Vermittlung komplexer theoretischer Grundla- gen. Das sollte den intellektuellen Voraussetzungen derer entsprechen, die ein Studium absolvieren möchten. Na- türlich muss eine entsprechende Motivation vorhanden sein. Hinzu kommt die Neugierde auf wissenschaftliche Erkenntnisse und die Fähigkeit den eigenen Lernprozess selbständig zu organisieren. Hoffmeister: Allerdings ist in einigen Berufen ein Stu- dium zwingende Voraussetzung. In anderen Berufen hat man die Wahl des Weges. Wer sich mehr für praktische Tätigkeiten interessiert, für den ist dieAusbildung ein at- traktiver Berufsstart mit guten Weiterbildungsmöglich- keiten zum Betriebswirt/in, Fachwirt/in, Meister/in oder Techniker/in. Und selbstverständlich kann man auch nach der Ausbildung noch ein Studium aufsatteln. Eine weitere Möglichkeit ist das duale Studium. Es verbindet Theorie an einer Berufsakademie oder Fachhochschule mit Praxis in einem Unternehmen. Im Gegensatz zu ei- nem herkömmlichen Studium bekommt der praktische Anteil im Betrieb damit ein deutlich größeres Gewicht. Teilweise erwerben die Studierenden dabei auch denAb- schluss in einem anerkanntenAusbildungsberuf. Die Be- rufsberatung hilft gern, den individuellenWeg zu finden. LÜBECKER STUDIENGUIDE: Egal ob man sich für ein Studium oder eineAusbildung interessiert, wie findet man den für sich passenden Beruf? Ebbing: Bloß nicht von Moden, Trends und angesagten Tipps verwirren lassen, sondern in sich hineinschauen. Wichtig ist es für Jugendliche zunächst herauszufinden, was sie selbst können und möchten. Denn der Beruf soll ja zu ihnen passen. Dabei sind nicht nur Schulnoten und Lieblingsfächer entscheidend, sondern vor allem die ei- gene Persönlichkeit. Auch Hobbys, Erfahrungen aus Praktika oder Ehrenämtern sollten in die Überlegungen einfließen. Der Weg zum Traumjob führt über die eige- nen Interessen und Stärken. Anregungen können z. B. das Berufsinformationszentrum (BiZ), BERUFENET unter www.arbeitsagentur.de oder die beiden Internetportale www.abi.de und www.wege-ins-studium.de bieten. LÜBECKER STUDIENGUIDE: Wie genau sieht das Angebot der Berufs- und Studienberatung aus? Ebbing: Jugendliche können mit uns über ihre berufli- chen Wünsche und Erwartungen sprechen, aber auch über Probleme und Bedenken, die sie haben. Wir beraten sie zu Aufgaben und Tätigkeiten in Berufen sowie über Anforderungen und Zugangsvoraussetzungen bei Studi- engängen und sind dabei vom Gesetzgeber zu Neutralität verpflichtet. Auch über Aussichten auf demArbeitsmarkt und über Bewerbungsverfahren und -termine erhalten sie von uns Informationen. Bei der Frage, ob für den Traum- beruf wirklich die gesundheitlichen und fachlichen Vo-
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